
AfD-Verbot – Für oder Wider?
Ein kontroverser Abend steht bevor: Soll die AfD verboten werden – ja oder nein? Vieles spricht dafür, vieles dagegen. Klar ist: Das Ziel, unsere Demokratie zu schützen und menschenfeindlicher Hetze entgegenzutreten, teilen wir alle. Doch welcher Weg ist der richtige? Beim Stammtisch wollen wir offen, respektvoll und nachdenklich diskutieren – mit Argumenten statt Parolen. Ein spannender Abend für alle, die mitdenken und mitreden wollen.
Zwei Impulsstatements à 5 Minuten, danach offene Diskussion mit den Anwesenden.
Friedbert Baer und Andreas Visser werden die Impulsstatements vortragen.
Ein Themenabend im Rahmen des Jahresthema 2025: „Füreinander Streiten“ der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
Zusammensitzen und über Gott und unseren Auftrag in der Welt reden
Eine/r ist vorbereitet und gibt für ca. 10 Minuten einen thematischen Impuls der in irgendeiner Art und Weise unser Christsein tangiert. Anschließend gemeinsamer Austausch und Diskussion für ca. 45 Minuten. Anschließend zwangsloses Beisammensein... Gegen 21:00 Uhr endet der Abend. Getränke und Knabber gibt es – wie in jeder Kneipe – den ganzen Abend an der Theke.
Ein typischer Stammtischabend findet immer am letzten Mittwoch des Monats statt und sieht wie folgt aus: Alle, die am Stammtisch sitzen, stellen sich kurz vor (Name, Hobby/Beruf und Zahnbürstenfarbe). Festgelegte Gesprächsthemen wird es in den ersten Monaten geben. Im Laufe der weiteren Abende wird die zukünftige Form und Themenwahl gemeinsam beschlossen.
Andreas Visser schreibt zu sich auf Facebook:
„Wer nach zwei Weltkriegen mit über 80 Millionen Toten, einem völlig zerstörten Kontinent, Millionen von Flüchtlingen und den Leichenbergen in den Gaskammern von Auschwitz die Nationalisten und Rassisten der AfD wählt, der hat den Kerngedanken der Europäischen Idee nach diesem Ozean aus Blut und Tränen nicht begriffen.“
Ich schätze die Attentäter des 20. Juli. Sie haben es wenigstens versucht, aber ich werde auf meiner Seite keine Fotos mit Menschen in Wehrmachtsuniform zeigen. Menschen in Wehrmachtsuniform hat es in meiner Familie nicht gegeben, was nicht mein Verdienst ist, aber immerhin Symbol. Stattdessen wurde unser kaschubischer Opa, nachdem er die polnische Uniform im September 1939 getragen hat und Polen gegen die Verbrecher in diesen Wehrmachtsuniformen verteidigt hat, ein paar Jahre später nach Kriegsgefangenschaft und bei der Arbeit aus einem Weinberg bei Bad Kreuznach heraus in diese Wehrmachtsuniform gezwungen. Die Deutschen haben dem alten Mann (Jahrgang 1905) später noch eine kleine Rente bezahlt. Mit 90 hat er mir sogar gesagt, dass er das sehr schätzen würde. Von diesen Lebensgeschichten handelt gerade eine Ausstellung im Museum Gdansk. Traumatische Lebensgeschichten, die jetzt von einer polnischen nationalistischen, rechtsradikalen Bande erneut benutzt werden. Von Leuten, die nur brüllen und keine Ahnung von der Geschichte haben, aber Menschen, die in dieser Form Opfer wurden, heute als Verräter beschimpfen. Es ist unerträglich. Unsere Familie hat zwei Jungs, nicht als Soldaten, sondern zivil durch unmittelbare Beteiligung der Wehrmacht verloren, ein Onkel saß als Teenager in Buchenwald und Dachau und fuhr viele Jahre in deutsche Schulen, um den Jugendlichen seine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte einer deutsch-polnischen Familie. Und wir sind verdammt noch mal verantwortlich, dass diese Geschichte sich nicht wiederholt.
Die Geschichte unseres Opas ist ja noch viel heftiger, denn er hatte noch einen Bruder, der nicht im polnischen Korridor lebte und damit in Nazideutschland. Nur wenige Kilometer von seinem Bruder entfernt. Im September 1939 standen sich die beiden Brüder in zwei Armeen gegenüber.