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32 Schülerinnen einer 10. Klasse des Friedrich-Ebert-Gymnasiums waren heute bei uns zu Gast und haben im „Lern- und Gedenkort Charlotte“ die Biografien von sechs Koffern und einer Handtasche erforscht – Geschichten jüdischer Menschen, die fliehen wollten oder deportiert wurden.
Eine Stunde hatten die Jugendlichen Zeit, Hinweise zu sortieren, Landkarten, Briefe, Fotos und kleine Alltagsgegenstände zu deuten – und daraus einen Zahlencode zu ermitteln, der das Schloss des jeweiligen Koffers öffnet. Danach stellten sie die erarbeiteten Lebensgeschichten im Plenum vor.
Jede Schülerin trug ein LED-Armband, das für eine in der unmittelbaren Nachbarschaft der Friedenskirche ermordete jüdische Person stand.
Im Laufe der Aktion erloschen die LEDs – ein stilles Zeichen für die vielen Leben, die ausgelöscht wurden. Ein Moment, der sichtbar unter die Haut ging.

Zum Abschluss wurden die Namen, Geburts- und Todesdaten genannt – im jüdischen Verständnis ein Akt, der Erinnerte „wieder lebendig“ macht.

Das Projekt richtet sich an Schulklassen, ist Teil unserer Gedenk- und Antisemitismusprävention – und wird 2026 fortgeführt.
Durchgeführt in Kooperation mit dem Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf, das dieses wichtige Erinnerungsformat fördert.



