Der rote und leere Stuhl
Tamar – Opfer häuslicher Gewalt und unser Auftrag zur Gerechtigkeit
Julia Grundmann predigt zu häuslicher Gewalt anhand von 2. Samuel 13
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am kommenden Sonntag, dem 2. Advent, laden wir euch herzlich zu einem besonderen Gottesdienst ein. Der Advent ist eine Zeit des Lichts, der Hoffnung und des Zusammenhalts. Doch der 25. November, der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, hat uns erneut daran erinnert, dass nicht alle Menschen diese Zeit in Frieden und Harmonie erleben können.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht die Geschichte von Tamar aus 2. Samuel 13, einer Erzählung, die aufgrund ihrer Brutalität selten Teil christlicher Gottesdienste ist. Tamar, Opfer sexueller Gewalt im häuslichen Bereich, konfrontiert uns mit Themen wie Machtmissbrauch, Ungerechtigkeit und Schweigen – Themen, die damals wie heute allgegenwärtig sind.
Dieser Gottesdienst wird von Samuel Coenigsberg, Mitglied unserer Gemeinde und queerer Buchautor, moderiert. Die Predigt hält Julia Grundmann, Mitglied der Gemeindeleitung. Gemeinsam wollen wir darüber nachdenken, was die Geschichte Tamars uns heute lehrt: Wie können wir Gerechtigkeit fördern und den Opfern von Gewalt eine Stimme geben?
Ein leerer roter Stuhl wird während des Gottesdienstes präsent sein. Dieser Stuhl ist mehr als ein Symbol – es ist einer von unseren Plätzen, der deshalb leer ist, weil die Frau, die darauf sitzen könnte, tot ist. Weltweit stirbt alle 11 Minuten eine Frau oder ein Mädchen durch die Gewalt eines Intimpartners oder Familienmitglieds. Der Stuhl erinnert an die Lücke, die jede von ihnen hinterlässt, und daran, dass Gewalt auch in unseren eigenen Reihen existieren kann.
Mit unseren interaktiven Ausstellungen ECHT.STARK! für Kinder und ECHT.FAIR! für Jugendliche und Erwachsene setzt die Friedenskirche seit viel Jahren jedes Jahr im Herbst ein klares Zeichen gegen Gewalt und für Prävention und Unterstützung.